Käthe Leichter - Das Leben einer Unbequemen

Bild zu Käthe Leichter - Das Leben einer Unbequemen
Copyright: Dor Film / Filmarchiv Familie Leichter
KategorieDokumentation
ProduzentDOR FILM Produktionsgesellschaft m.b.H.
Gesamtherstellungskosten€ 159.401,00
Fördersumme€ 31.880,22
FörderinstitutionenFERNSEHFONDS AUSTRIA, Filmfonds Wien
FernsehsenderORF (Österreichischer Rundfunk)
Länge52 Minuten
Jahr2015 (2. Antragstermin)

Käthe Leichter (1895-1942) Als Ikone der Frauenbewegung wird sie nach ihrem gewaltsamen Tod als Antifaschistin und Opfer der Nationalsozialisten geehrt und gewürdigt. Dennoch ist sie heute nur wenigen ein Begriff. In den Büchern und Reden bleibt ihr Bild merkwürdig blass. Das erstaunt um so mehr, als Leichter nicht nur als Politikerin, sondern vor allem auch als Wissenschaftlerin eine große Pionierin war und beide Passionen vereinen konnte. Die Dokumentation "Käthe Leichter. Das Leben einer Unbequemen" wird folgende biografische Schwerpunkte legen: Ihre Herkunft und Prägung als Tochter einer großbürgerlichen assimilierten liberalen jüdischen Familie; ihr Studium der Staatswissenschaften; ihre frühe Radikalisierung in der Antikriegs-Bewegung des Ersten Weltkriegs; ihre wissenschaftlichen und politische Arbeit als Sekretärin der österreichischen Sozialisierungskommission und als Gründerin und Leiterin der Frauenabteilung der Arbeiterkammer von 1925 - 1934. Trotz rhetorischer Brillanz bekleidet Käthe Leichter nie eine öffentliche Funktion oder ein Mandat. Als intellektuelle Linke aus bürgerlichem jüdischen Haus hat sie es schwer, sich gegen die Männergesellschaft von Partei und Gewerkschaften und ihre Ressentiments zu behaupten. Sie ist ihrer Bewegung, der sie ihr Leben unterwirft, zu radikal. Sie erlebt Ausgrenzung, Abwertung. Im Februar 1934 flüchtet Käthe Leichter mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Söhnen in die Schweiz und arbeitet an den "Studien zum Autoritären Charakter" des ebenfalls emigrierten Frankfurter Instituts für Sozialforschung um Max Horkheimer mit. Sie kehrt bald nach Österreich zurück und wird mit ihrem Mann Otto im Netzwerk der Revolutionären Sozialisten aktiv. Nach dem "Anschluss" im April 1938 wird sie verhaftet und in der Gestapo-Zentrale am Wiener Morzinplatz und im Landesgericht inhaftiert, wo sie ihre Kindheitserinnerungen niederschreibt. 1940 wird Käthe Leichter in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und im Februar 1942 auf einem Weitertransport in der Psychiatrischen Anstalt Bernburg/Saale bei einer "Probevergasung" ermordet