Die Habsburger - Abrechnung mit einer Dynastie

Bild zu Die Habsburger - Abrechnung mit einer Dynastie
Copyright: ORF/Pammerfilm
KategorieDokumentation
ProduzentPAMMER FILM GmbH
Gesamtherstellungskosten€ 41.488,00
Fördersumme€ 8.240,00
FörderinstitutionenFERNSEHFONDS AUSTRIA
FernsehsenderORF (Österreichischer Rundfunk)
Länge45 Minuten
Jahr2018 (2. Antragstermin)

Die Unterzeichnung des Vertrages von St. Germain besiegelt 1919 in weiten Teilen Mittel-, Süd-, und Osteuropas endgültig, was in den ersten Tagen des Novembers 1918 bereits an Tatschen geschaffen wurde - das Ende der beinahe 700 Jahre andauernden Herrschaft der Habsburger. Am 11. November 1918 enthebt Kaiser Karl in Schönbrunn seine Regierung ihres Amtes und verzichtet auf jede Beteiligung an den Staatsgeschäften. Vorab bereits akzeptiert er eine zukünftige Staatsform Deutsch-Österreichs. Abgedankt hat Karl I. jedoch nicht. Aus dem Selbstverständnis der Dynastie heraus, Kaiser -von Gottes Gnaden- zu sein - kann er das gar nicht. Das bringt die junge Republik in Zugzwang. Man drängt den -ehemaligen Träger der Krone- ins Exil zu gehen. Noch auf österreichischen Boden widerruft er vor der Ausreise in die Schweiz seine Erklärung vom 11. November 1918. Die Reaktion der Republik sind die Habsburgergesetze die neben einem Einreiseverbot für die Familie auch die Konfiskation der Habsburgischen Familienfonds mit sich bringen. Die Recht- oder Unrechtmäßigkeit dieser Konfiskation wird die Republik bis zum heutigen Tage beschäftigen. In Österreich wird die Habsburg-Stimmung im Austrofaschismus wieder freundlicher und Schuschnigg lässt Mitte der 30er Jahre sogar Teile des konfiszierten Vermögens rückerstatten. Der Einmarsch der Nationalsozialisten lässt die Stimmung allerdings wiederum ins Gegenteil kippen. Die nach dem Ende des 2. Weltkrieges wieder eingeführten Habsburgergesetze werden sogar im Staatsvertrag verankert. Während eine potentielle Einreise Otto Habsburgs die Republik in den 60er Jahren in eine veritable Staatskrise stürzt, entspannt sich die Stimmungen den 80er Jahren soweit, dass Kaiser Karls Frau Zita, Österreichs letzte Kaiserin in Wien feierlich beigesetzt werden kann. Heute leben an die 600 Mitglieder der Familie Habsburg über die ganze Welt verstreut, viele davon in Österreich.