Next Generation Networks, Next Generation Access und Infrastruktur
Der Themenkomplex Next Generation Networks beschäftigt sich mit der Migration klassischer Telekommunikationsnetze hin zu paketorientierten Netzen der nächsten Generation, wobei zwischen Entwicklungen im Kernnetz und solchen im Zugangsnetz zu unterscheiden ist. Die damit einhergehenden technischen wie ökonomischen Umwälzungen bringen regulatorische Herausforderungen auf den unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette mit sich, die sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene zu diskutieren sind.
Next Generation Networks (NGN)
Was die Thematik der Next Generation Networks betrifft, hat die RTR im Frühjahr 2015 mit einer Veranstaltung zum Thema „IP-Zusammenschaltung für Sprache“ den Startschuss für die gemeinsame Beschäftigung von Betreibern und Regulierungsbehörde mit diesbezüglichen Fragestellungen gegeben. In weiterer Folge erarbeitete eine Arbeitsgruppe im Rahmen des Arbeitskreises für technische Koordination für öffentliche Kommunikationsnetze und -dienste (AK-TK) ein Dokument zu Rahmenbedingungen IP-basierter Zusammenschaltung für Sprachverkehr, welches im Plenum des AK-TK am 16.03.2016 verabschiedet wurde. Die betreffende AK-TK-Empfehlung EP022 steht am Ende dieser Seite zum Download zur Verfügung. Ein für IMS-IMS Interconnection relevanter Anhang B der EP022 wurde vom Plenum am 13.11.2019 angenommen und steht ebenfalls zum Download bereit.
Betreffend die Überwachung (Lawful Interception) in NGNs basierend auf IMS (IP Multimedia Subsystem) wurden in einer Arbeitsgruppe des AK-TK im Jahr 2017 Erläuterungen und Festlegungen zu den beiden Standards ETSI TS 102 232-1 und ETSI TS 102 232-5 erarbeitet und in der Plenarsitzung des AK-TK am 21.11.2017 beschlossen. Hintergrund der Aktivitäten ist die zu diesem Zeitpunkt geplante Novellierung der Überwachungsverordnung (ÜVO), wobei für „Voice over LTE“ (VoLTE) und „Voice over WiFi“ (VoWiFi) entsprechende Standards für die Übermittlung von Verkehrs- und Inhaltsdaten im Zuge gerichtlich angeordneter Überwachungen festzulegen waren. Die vorliegende Empfehlung beschreibt die nunmehr Österreich-spezifisch verbindlich festgelegten technischen Einzelheiten zur Umsetzung der Maßnahmen zu den Standards ETSI TS 102 232-1 und ETSI TS 102 232-5, wobei die erforderlichen Ergänzungen und Klarstellungen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres (BM.I) abgestimmt wurden. Die betreffende AK-TK-Empfehlung EP023 steht am Ende dieser Seite zum Download zur Verfügung.
Next Generation Access (NGA)
Betreffend den Themenkreis „Next Generation Access” wurde nicht nur die Notwendigkeit einer Schärfung des allgemeinen Bewusstseins für die Veränderungen im Markt als zielführend gesehen, sondern auch die Stimulierung einer zeitgerechte Ausarbeitung von gemeinsamen Positionen und Vorgangsweisen im Dialog mit den Marktteilnehmern. Im europäischen Kontext wirkt die RTR laufend an der Gestaltung harmonisierter Rahmenbedingungen mit, wofür die im Rahmen der nationalen Diskussionen erarbeiteten Inputs eine wertvolle Voraussetzung sind.
Infrastrukturnutzung
Im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgabe als Kompetenzzentrum für Telekommunikation widmete sich die RTR insbesondere in den Jahren 2008 bis 2010 der Erarbeitung und Diskussion von Möglichkeiten und Rahmenbedingungen des Infrastrukturausbaus und der Finanzierung breitbandiger Kommunikationsnetze im Zugangsbereich.
Darüber hinaus hielt die RTR eine Reihe von Veranstaltungen zum verwandten Thema „Leitungs- und Mitbenutzungsrechte” ab.
Auf Basis der Ergebnisse der beiden Workshops aus dem Jahr 2009 sowie der ausführlichen Evaluierung internationaler Beispiele wurde die Studie „Breitbandanschlussnetze in Österreich” erstellt.