RTR-GmbH präsentiert TV-Programmanalyse

Österreichische Fernsehvollprogramme ORF 1, ORF 2 und ATV wurden analysiert – Studie von Dr. Jens Woelke von der Universität Salzburg bietet umfassenden Vergleich zu deutschsprachigen Fernsehsendern – Die Analyse wurde im Rahmen der Schriftenreihe der RTR-GmbH veröffentlicht

Pressemitteilung vom 29.03.2007

Im Rahmen einer Fachveranstaltung der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) wurde heute die Studie „TV-Programmanalyse – Fernsehvollprogramme in Österreich 2006“ präsentiert.

Im Auftrag der RTR-GmbH untersuchte ein Team unter der Leitung von Dr. Jens Woelke vom Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg (Abteilung für Audiovisuelle Kommunikation) die Programme ORF 1, ORF 2 und ATV. Das Besondere an dieser Untersuchung ist die enge methodische Verknüpfung mit der seit 1998 jährlich durchgeführten Fernsehprogrammanalyse der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten Deutschlands (ALM).

„Zur Durchführung der als Inhaltsanalyse angelegten Programmstrukturanalyse wurden die Programme ORF 1, ORF 2 und ATV mit jeweils 24 Stunden Sendezeit in einer 7-Tage-Stichprobe im Zeitraum vom 3. bis zum 9. April 2006 erhoben“, erklärt Studienautor Jens Woelke. Die Auswertung der Daten erfolgte nach der Anzahl bzw. dem zeitlichen Vorkommen an Programmelementen, Programmsparten, Sendeformaten und einzelnen Beiträgen innerhalb von Sendungen.

„Die Studie bietet damit einen umfassenden Vergleich unter den führenden deutschen Fernsehstationen und zeigt, dass ORF 2 wie die anderen untersuchten öffentlich-rechtlichen Programme klar als solches zu erkennen ist, während ORF 1 ähnlich den privaten Programmen gestaltet ist, wobei dieser Umstand auch in der besonderen Wettbewerbssituation des ORF zu den privaten deutschsprachigen Programmen liegen mag“, erklärt RTR-GmbH-Geschäftsführer Dr. Alfred Grinschgl. Die Fernsehprogrammanalyse der ALM untersucht neben den deutschen öffentlich-rechtlichen Programmen ARD und ZDF auch die Sender der RTL- sowie der Pro7Sat.1-Gruppe. Durch die hohe technische Reichweite der deutschen Fernsehvollprogramme stehe den österreichischen TV-Konsumenten eine in der EU einmalige Programmvielfalt zur Verfügung, so ein Fazit von Studienautor Woelke. Weiters kommt er zu dem Ergebnis, dass die österreichischen Programme grundsätzlich eine Tendenz zu Unterhaltungsangeboten und einem steigenden Anteil an Unterhaltungsthemen in fernsehpublizistischen Inhalten aufweisen, und somit auch einem europäischen Trend folgen. Die Studie wird auch im Jahr 2007 durchgeführt, der Erhebungszeitraum findet nach der für 10. April angekündigten Programmreform des ORF statt.

Nach der Präsentation der Analyse durch den Autor diskutierten Dr. Reinhard Scolik (ORF, Abteilung Planung und Koordination), Franz Prenner (Geschäftsführer ATV) und Gerhard Riedler (Geschäftsführer IPA Plus Österreich) die Ergebnisse.

Die Studie „TV-Programmanalyse – Fernsehvollprogramme in Österreich 2006“ erscheint im Rahmen der Schriftenreihe der RTR-GmbH und steht zusammen mit ergänzenden Untersuchungen, so etwa einer Sonderuntersuchung „Werbespot-Programm-Verbindungen“, auf der Website der RTR-GmbH unter folgendem Link zum Download:


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