10. Implementierungsbericht stellt österreichischer Telekom-Regulierung positives Zeugnis aus

Kommunikationsmärkte wachsen stärker als Gesamtwirtschaft - Österreich bei kommerziellem Betrieb von UMTS führend - Europaweit starke Steigerung bei Breitbandzugängen

Pressemitteilung vom 16.12.2004

Am 2. Dezember 2004 veröffentlichte die Europäische Kommission den 10. Implementierungsbericht mit dem Titel „Regulation and Markets 2004“. Dargestellt werden die generelle Marktentwicklung der elektronischen Kommunikationsmärkte und der Status der Implementierung des neuen Rechtsrahmens in den 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. „Bei der Umsetzung des neuen Rechtsrahmens liegt Österreich im Spitzenfeld“, erläutert Dr. Georg Serentschy, Geschäftsführer für den Fachbereich Telekommunikation der RTR-GmbH, den Bericht. „In Österreich ist die Umsetzung in nationales Recht mit dem Telekommunikationsgesetz 2003 bereits im letzten Jahr erfolgt, in fünf Mitgliedstaaten ist diese Umsetzung noch nicht abgeschlossen, in weiteren acht fehlen noch die ausführenden Rechtsakte“.

Positiv wird weiters angemerkt, dass der Großteil der in Österreich durchgeführten Marktanalysen von der Regulierungsbehörde bei der Europäischen Kommission bereits notifiziert wurde. Damit ist die österreichische Regulierungsbehörde ebenso wie die Behörden in Großbritannien, Finnland und Portugal mit der Umsetzung des neuen Rechtsrahmens bereits sehr weit fortgeschritten.

Kommunikationsmärkte wachsen stärker als Gesamtwirtschaft

Laut Implementierungsbericht betrug das Gesamtmarktwachstum des Sektors für elektronische Kommunikationsmärkte von 2003 auf 2004 europaweit 4,6% (von 2002 auf 2003: 4,4%) und liegt deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum in den 25 EU-Mitgliedsländern. Wachstumstreiber sind mobile Telefon- und Datendienste, die überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielten: Im Zeitraum von 2003 auf 2004 verzeichneten die mobilen Telefondienste ein Wachstum von 11,5%, feste Datendienste ein Wachstum von 7%.

„In Österreich legten die Kommunikationsmärkte von 2002 auf 2003 um 5,1% zu. Dies zeigt nicht nur, dass wir – auch was die Wachstumstreiber betrifft – im europäischen Trend liegen, sondern auch die ungeheure Bedeutung der österreichischen Kommunikationsmärkte für die österreichische Volkswirtschaft“ kommentiert Dr. Georg Serentschy die Marktentwicklung in Österreich.

Für das Jahr 2004 schätzt die Europäische Kommission das Gesamtmarktvolumen der elektronischen Kommunikationsmärkte auf EUR 277 Mrd. Großes Wachstumspotenzial wird bei mobilen Datendiensten erwartet.

Österreich bei kommerziellem Betrieb von UMTS führend

Zum kommerziellen Betrieb von UMTS hält der Implementierungsbericht fest, dass mit Stand von September 2004 von 75 lizensierten UMTS Betreibern in der EU nun 30 Betreiber kommerzielle Dienste anbieten, weitere 21 Betreiber sind in der vor-kommerziellen Phase. Österreich ist das einzige Land, indem bereits alle fünf UMTS Betreiber mit UMTS kommerziell aktiv sind.

Europaweit starke Steigerung bei Breitbandzugängen

Innerhalb eines Jahres ist die Anzahl der Breitbandanschlüsse in der EU der 25 Mitgliedstaaten um ca. 72% gestiegen und liegt per Juli 2004 bei 29,6 Mio. Anschlüssen. Dies entspricht einer EU-weiten Bevölkerungs-Versorgung von ca. 6,5%. Auffallend ist die starke, länderspezifische Schwankungsbreite der Breitbandpenetration in den Mitgliedstaaten. Diese variiert von 0,2% in Griechenland bis 15,6% in Dänemark. Österreich liegt laut Implementierungsbericht unter den 25 Mitgliedstaaten mit 8,7% an sechster Stelle gemessen an der Breitbandpenetration (erhoben am Anteil der Bevölkerung). „Ich orte hier nach wie vor einen deutlichen Aufholungsbedarf für Österreich“, so Dr. Georg Serentschy abschließend zu den Ergebnissen des Implementierungsberichts. „Daher werden wir uns im kommenden Jahr verstärkt dem Thema Infrastruktur widmen.“