Österreich ermöglicht als 5. Staat in der EU im Telekom-Bereich Resale: Grundgebühr und Gesprächsgebühren auf einer Telefonrechnung

Pressemitteilung vom 16.12.2003

Aufgrund des intensiven Betreibens der Regulierungsbehörde hat die Telekom Austria AG am 10. Dezember 2003 ihren Mitbewerbern ein Großhandelsangebot betreffend den sogenannten "Wiederverkauf der Anschlussleistung" übermittelt. Österreich ist nach Dänemark, Großbritannien, Irland und Deutschland der 5. Staat in der Europäischen Union, in dem der Wiederverkauf der Anschlussleistung möglich wird.

"Wir erfüllen damit den alternativen Betreibern einen lang gehegten Wunsch", freut sich Dr. Georg Serentschy, Geschäftsführer der
RTR-GmbH. "Alternative Betreiber, die über keine eigene Anschlussnetzinfrastruktur verfügen, können nun ihren Endkunden auf der gleichen Rechnung Grundgebühr und Gesprächsgebühren verrechnen."

Niedrigste Resale-Entgelte in Europa

Unter den Begriff "Anschlussleistung", die mit der Telefon-Grundgebühr abgegolten wird, fallen Leistungen wie beispielsweise die Bereitstellung des Telefonanschlusses und der Zugang zu damit verbundenen Diensten (Notrufe, Mehrwert- und tariffreie Dienste), Entstörung, Tarifzonensperre oder Rufumleitung. Für die Überlassung eines Anschlusses hat der alternative Netzbetreiber der Telekom Austria monatlich ein Entgelt zu entrichten.

"In Österreich haben wir mit EUR 12,7 pro Monat und Anschluss die niedrigsten Entgelte, die alternative Betreiber der Telekom Austria AG für die Überlassung eines Kundenanschlusses zu zahlen haben. Wir liegen damit deutlich unter Großbritannien, Dänemark und Irland", merkt Serentschy an. "Unter der Aufsicht der Regulierungsbehörde musste die Telekom Austria hier enorme Zugeständnisse gegenüber ihrem Erstgebot machen!", so Serentschy weiter.

Endkunden profitieren nicht nur vom One-Stop-Shopping

Der Endkunde profitiert in vielerlei Hinsicht vom "Wiederverkauf der Anschlussleistung": Er erhält - auf Wunsch - von seinem (alternativen) Anbieter eine Telefonrechnung, und zwar mit Grund- und Gesprächsgebühren. Für den Kunden bedeutet das bessere Kostenkontrolle, mehr Übersichtlichkeit und größere Transparenz.

In Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte gab es im Endkundenbereich bisher oft keine Auswahlmöglichkeit zwischen mehreren Anschlussnetzbetreibern, da der Aufbau einer eigenen Infrastruktur nicht rentabel genug ist. "Wir gehen davon aus, dass Resale, gerade auch in Gebieten abseits von Ballungsräumen, den Wettbewerb stimulieren wird: durch steigende Anbietervielfalt einerseits und durch neue Produkte und Tarifmodelle andererseits", ergänzt Serentschy.

"Jetzt liegt der Ball allerdings bei den Alternativen", so Serentschy abschließend. "Sollten die am Resale-Angebot interessierten alternativen Anbieter mit der Telekom Austria noch vor Weihnachten 2003 eine Vereinbarung über das vorliegende Großhandelsangebot abschließen, könnte laut Vertrag ein Testbetrieb bereits mit Juni 2004 aufgenommen werden. Ein Regelbetrieb wäre damit spätestens ab Herbst 2004 realisierbar."

 

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