RTR-Schlichtungsstelle verzeichnet 2006 Rückgang bei Streitschlichtungsfällen

Gesamtstreitwert aller Verfahren EUR 1,04 Mio. - Anstieg bei Beschwerden über Mehrwert-SMS-Dienste - Neuer Problembereich: mobile Internetzugänge

Pressemitteilung vom 16.05.2007

„Nach einem Hype bei den Streitschlichtungsfällen im Jahr 2004 und 2005 sanken die in der RTR-Schlichtungsstelle eingebrachten Beschwerden im Jahr 2006 um rund 20 % auf 2.850 Fälle“, zieht Dr. Georg Serentschy, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation, Bilanz für die Schlichtungstätigkeit des Jahres 2006. „Für diesen Rückgang gibt es viele Gründe“, führt Serentschy aus: „Die Konsumenten­schutzbestimmungen wurden durch einige von uns erlassene Verordnungen wesentlich verbessert. Daher gibt es nicht mehr so viele Fallen, in die der unbedarfte Nutzer tappen kann. Ein weiterer Grund – das zeigen unsere Erfahrungen in der täglichen Zusammenarbeit mit den Betreibern – ist, das von vielen Betreibern verbesserte Beschwerde­management sowie die gestiegene Bereitschaft zu Kulanzlösungen. Auch der Trend hin zu Flat-Tarifen, beispielsweise bei Breitband-Produkten, wirkte sich positiv auf die Streitschlichtungsbilanz aus. Allerdings rechnen wir auf Basis der ersten vier Monate für das laufende Jahr wieder mit einem Anstieg der Fälle um rund 10 % – neue Dienste können – neben ihrem Nutzen – auch Gefahrenmomente für die Geldbörse der Kunden mit sich bringen.“

Gesamtstreitwert aller Verfahren EUR 1,04 Mio.

„Rund 29 % der Fälle bewegten sich in einer Größenordnung von EUR 20,- bis EUR 150,-, 23 % der Fälle lagen zwischen EUR 150,- und EUR 500,-“, gibt Serentschy weitere Zahlen bekannt. „Der Gesamtstreitwert aller bei der RTR-GmbH im Jahr 2006 registrierten Fälle lag bei rund EUR 1,04 Mio., rund EUR 330.000,- betrug die Summe der erreichten Verbesserungen.

Anstieg bei Beschwerden über Mehrwert-SMS-Dienste

„Die inhaltlichen Schwerpunkte bei den Verfahren lagen im vergangenen Jahr bei Beschwerden zu ADSL, eventtarifierten Diensten und Problemen mit ausländischen Dialer-Programmen. Hier konnten wir einen Rückgang von 65 % verzeichnen“, beschreibt der RTR-Geschäftsführer die Streitschlichtungsgegenstände. „Einen Anstieg von fast 30 % registrierten wir von 2005 auf 2006 bei Fällen zum Bereich Mehrwert-SMS- Dienste. Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Fälle auch im laufenden Jahr Mehrwert-SMS-Dienste betreffen wird.“

Neuer Problembereich: mobile Internetzugänge

„In den letzten Monaten bemerkten wir eine starke Zunahme bei Beschwerden zu mobilen Internetzugängen. Häufig sind bei diesen Produkten nur niedrige Datenmengen inkludiert, für das Überschreiten der Limits sind hohe Entgelte zu entrichten und die von den Betreibern zur Verfügung gestellten Messtools sind oftmals unzuverlässig. Von unerfahrenen Nutzern wird dann oftmals auch vergessen, dass für das Internet Surfen im Ausland oder in grenznahen Gebieten sehr rasch hohe Roaming-Entgelte anfallen können,“ warnt Serentschy abschließend.

Weitere Informationen zum Konsumentenservice der RTR-GmbH finden Sie auf der Website unter Konsumentenservice. Der Streitschlichtungsbericht 2006 ist unter folgendem Link abrufbar:

 

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