RTR-GmbH präsentiert Studie „Zur Qualität im Privatrundfunk“

Erkenntnisse dienen effizienterer und gerechterer Vergabe von Fördermitteln

Pressemitteilung vom 23.04.2012

Die Qualität publizistischer Inhalte in den Programmen der kommerziellen Radio- und Fernsehveranstalter in Österreich ist erheblich von den wirtschaftlichen Verhältnissen der Sender geprägt. So bieten die großen, bundesweit und regional agierenden Veranstalter in aller Regel aktuellere, vielfältigere und professioneller aufbereitete Informationen, als mittlere und lokale Medienanbieter mit geringeren Werbeeinnahmen. Ähnlich ist vielfach das Verhältnis auch hinsichtlich der Qualifikation und Ausbildung der redaktionellen Mitarbeiter. Dies sind Ergebnisse einer heute von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) vorgelegten Studie der Universität Salzburg mit dem Titel „Zur Qualität im Privatrundfunk“. Die im Auftrag des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH und unter Leitung des Kommunikationswissenschaftlers Univ.-Prof. Dr. Josef Trappel erarbeitete Untersuchung stellt Strukturen, Arbeits- und Produktionsbedingungen bei großen, mittleren und kleinen Fernseh- und Radioveranstaltern dar.

„Die Studie zur Qualität im Privatrundfunk enthält wertvolle Hinweise, mit denen wir unsere Fördermittel für publizistische Inhalte und Ausbildungsmaßnahmen aus dem Privatrundfunkfonds noch gezielter auf den Bedarf bei den kommerziellen Rundfunkveranstaltern abstimmen können“, erläutert Dr. Alfred Grinschgl, RTR-Geschäftsführer für den Fachbereich Medien, den Zweck der Untersuchung. „Gerade für den Bereich Ausbildung werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Qualität der Privatsender weiter verbessert werden kann. Daher haben wir nun bereits erste Gespräche mit renommierten Ausbildungseinrichtungen aufgenommen, um vermehrt Fortbildungsangebote zu schaffen, die über das Vermitteln „handwerklicher“ Fähigkeiten hinausgehen.“

Bei den redaktionellen Programminhalten nutzen die großen Privatrundfunk-Veranstalter ihre finanziellen, strukturellen und personellen Vorteile durchaus, um mehr aktuelle Nachrichtensendungen und andere publizistische Formate anzubieten, als die kleineren Veranstalter. Insgesamt stehen aber bei allen Anbietern eher Human-Touch- und Service-Themen sowie vereinzelt Kultur- und Kunst-Themen im Vordergrund. Kontroverse, politische Themen und eine kritische Berichterstattung sind allgemein eher unterrepräsentiert.

Erfreuliche Ergebnisse zeigt die Studie auch zur Personalstruktur in den Unternehmen. So setzen die größeren Privatsender ganz überwiegend auf fest angestellte Mitarbeiter, was zum Teil auch auf die Förderungen aus dem Privatrundfunkfonds zurückzuführen ist.

Bei der RTR-GmbH ist ein Fonds zur Förderung des Privaten Rundfunks sowie des Nichtkommerziellen Rundfunks eingerichtet. Im Jahr 2012 stehen dem Fonds 12,5 Millionen Euro zur Förderung des kommerziellen Rundfunks und 2,5 Millionen Euro für den nichtkommerziellen Rundfunk aus dem Bundesbudget zur Verfügung. Im Jahr 2013 werden die Beträge auf 15 Millionen Euro bzw. auf 3 Millionen Euro steigen.

Die Studie „Zur Qualität im Privatrundfunk“ ist unter folgendem Link veröffentlicht:

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