RTR-Schlichtungsstelle zeigt sich zufrieden: sinkende Streitwerte und höhere Kulanzbereitschaft der Anbieter

RTR-Schlichtungsstelle präsentiert Tätigkeitsbericht 2014

Pressemitteilung vom 18.05.2015

Nach zwei Jahren sinkender Streitschlichtungsfälle verzeichnete die RTR-Schlichtungsstelle im Jahr 2014 wieder einen deutlichen Anstieg der Verfahren und zwar von 2.859 (2013) auf 3.879 (2014). „Auch wenn dieser Umstand nicht ganz so positiv ist, profitieren letztlich die Kundinnen und Kunden durch unsere Zusammenarbeit mit den Betreibern, die wir letztes Jahr intensiviert haben“, kommentiert Mag. Johannes Gungl, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Bereich Telekommunikation und Post, die Ergebnisse des Tätigkeitsberichts. „Zwei Fakten möchte ich herausstreichen: Der durchschnittliche Streitwert sank von 654 Euro im Jahr 2013 auf 433 Euro im Jahr 2014 und die durchschnittliche Einigungsquote stieg um 15 Prozentpunkte auf 69 %“, erläutert Gungl. „In diesem Zusammenhang besonders erfreulich ist die steigende Kulanzbereitschaft der Betreiber, die uns bei der Abwicklung der Verfahren auffällt.“

Treiber für den Anstieg der Verfahren: Contentdienste

Hauptgrund für den deutlichen Anstieg der Fälle sind Contentdienste, auf die im Jahr 2014 1.400 Verfahren entfallen. „Contentdienste sind nur bei mobilen Anschlüssen möglich. Sie werden direkt über die Telefon- oder Internetrechnung des Betreibers abgerechnet, indem man durch einfaches Auswählen von Schaltflächen – oftmals unbemerkt – den Bezahlvorgang auslöst“, führt Gungl aus und weiter: „Beispiele für diese oftmals zweifelhaften Geschäfte sind Gewinnspiele ohne Gewinn oder Gratis-Handys, die in Aussicht gestellt werden.“

Contentdienste: derzeit keine gesetzliche Schutzbestimmungen

„Grundsätzlich handelt es sich bei den Contentdiensten um einen sinnvollen Dienst, der gut und gerne angenommen wird. Der ‚Boom‘ bei den Verfahren zu Contentdiensten ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen sind Nutzerinnen und Nutzer oftmals schlecht bis gar nicht informiert, auch weil es seitens der Betreiber wenig oder gar keine Aufklärung gibt. Zum anderen existieren derzeit keine gesetzlichen Schutzbestimmungen, die hier unbeabsichtigten Bestellvorgängen einen Riegel vorschieben könnten“, umreißt Gungl die Problematik. „Wir sehen aber insofern Licht am Ende des Tunnels, als die Betreiber aufgrund unseres Anstoßes teils bereits Schutzvorkehrungen installieren und somit gesetzliche Schutzbestimmungen, für die wir uns stark machen würden, hinfällig wären.“

Prognose 2015: deutlicher Rückgang der Verfahren auf 3.000 erwartet

„Sieht man von den unregulierten Contentdiensten ab, haben die zahlreichen Schutzbestimmungen, die wir in den letzten Jahren für Kundinnen und Kunden erlassen haben, Wirkung gezeigt. Für 2015 gehen wir daher wieder von einem Rückgang aus und rechnen mit 3.000 Verfahren“, prognostiziert Gungl.

Umfangreiches Arbeitsprogramm 2015: Fokus Endkunde

„Zusätzlich zum Tagesgeschäft stehen derzeit die Evaluierung des Portierprozesses und der Portierkosten sowie die Analyse von Kundenbindungsprogrammen und die Kontrolle der AGBs auf der Agenda der RTR-Schlichtungsstelle“, gibt der Geschäftsführer der Regulierungsbehörde einen Einblick in die inhaltlichen Tätigkeitsschwerpunkte des laufenden Jahres.

Weiters wird der Dialog mit den Betreibern fortgeführt. Ziel ist, bei Verfahren rasch zu kundenorientierten Lösungen zu kommen.

Der Tätigkeitsbericht der RTR-Schlichtungsstelle ist auf der RTR-Website abrufbar. Weitere Informationen zum Konsumentenservice der RTR-GmbH sind unter www.rtr.at/de/tk/Konsumenten_Service abrufbar.

 

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