Fernsehfonds Austria: geförderte Doku über Käthe Leichter am 8. März erstmals im Fernsehen

Pressemitteilung vom 04.03.2016

Die vom Fernsehfonds Austria geförderte Dokumentation „Käthe Leichter – Das Leben einer Unbequemen“ wird am 8. März 2016 anlässlich des Weltfrauentags erstmals auf ORF 2 (22:30 Uhr) ausgestrahlt. Die Produktion der DOR Film wurde mit 33.200 Euro, das sind 19,96 % der Gesamtherstellungskosten, gefördert.

„Ich begrüße es, dass in immer mehr Dokumentationen Frauenschicksale aufgegriffen werden und ihre historischen Verdienste den Zuseherinnen und Zusehern nahegebracht werden“, merkt Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Medien und zuständig für den Fernsehfonds Austria, an. „Im Fall Frau Käthe Leichter ist der Ausstrahlungstermin am Internationalen Frauentag besonders gut gewählt“, sagt Grinschgl.

Eine Antifaschistin und Ikone der Frauenbewegung im Mittelpunkt

Käthe Leichter (1895–1942) entstammte einer großbürgerlichen assimilierten liberalen jüdischen Familie und erkämpfte durch Klage beim zuständigen Gericht die Zulassung für das Studium der Staatswissenschaften in Wien. In weiterer Folge war sie sowohl wissenschaftlich als auch politisch in der Arbeiterbewegung tätig. So gründet sie die Frauenabteilung der Arbeiterkammer, die sie von 1925 bis 1934 leitet. Als intellektuelle Linke hat sie es schwer, sich gegen die Männergesellschaft von Partei und Gewerkschaften zu behaupten. Sie ist ihrer Bewegung, der sie ihr Leben unterwirft, zu radikal. Sie erlebt Ausgrenzung, Abwertung. Im Februar 1934 flüchtet Käthe Leichter mit ihrer Familie in die Schweiz und arbeitet an den „Studien zum Autoritären Charakter“ des ebenfalls emigrierten Frankfurter Instituts für Sozialforschung um Max Horkheimer mit. Sie kehrt bald nach Österreich zurück und wird mit ihrem Mann Otto im Untergrund im Netzwerk der Revolutionären Sozialisten aktiv. Nach dem „Anschluss“ im April 1938 wird sie verhaftet und schließlich in ein Konzentrationslager deportiert. 1942 wird Käthe Leichter bei einer „Probevergasung“ ermordet.

Über den Fernsehfonds Austria

Der Fernsehfonds Austria, eingerichtet bei der RTR, ist die größte Förderstelle für Fernsehproduktionen in Österreich. Gefördert wird die Herstellung von Fernsehfilmen, -serien und -dokumentationen mit einem klar erkennbaren wirtschaftlichen Österreichbezug von Produktionsunternehmen mit einer Betriebsstätte oder Zweigniederlassung in Österreich. Das jährlich von der Bundesregierung zur Verfügung gestellte Budget beträgt 13,5 Mio. Euro. Weitere Informationen über den Fernsehfonds Austria sind unter dem Link www.fernsehfonds.at abrufbar.