RTR-GmbH informiert über die Vergabe der Mittel aus dem Digitalisierungsfonds

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Press release dated 28 September 2006

In einer Diskussion bei den Österreichischen Medientagen wurde kritisiert, dass DVB-T eine mit öffentlichen Geldern subventionierte Plattform sei. Es wurde dabei ein heikles und komplexes Projekt mit großen Auswirkungen auf den Medien- und Wirtschaftsstandort Österreich sehr undifferenziert und teilweise falsch dargestellt.

„Die Digitalisierung des Antennenfernsehens ist die EINZIGE Möglichkeit diese derzeit kostenlose, jedermann, zur Verfügung stehende Empfangsart für österreichische Fernsehprogramme auch in der Zukunft noch zu erhalten – und zwar als Ergänzung zu Kabel, IP-TV und Satellit – und in vielen Gebieten nur zum Satelliten: im Sinne einer flächendeckenden, frei zugänglichen Grundversorgung für österreichische TV-Konsumenten. Keinesfalls so leistungsfähig wie Kabel oder SAT – dafür überall in Österreich, ohne monatliche Kosten und unverschlüsselt“, erklärt Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) anlässlich einer DVB-T-Pressekonferenz am Donnerstag abend.

Zudem bietet DVB-T die Trägerplattform für mobile Fernsehnutzung, ein Bereich, dem derzeit weltweit ein großes Zukunftspotenzial zuerkannt wird. Hier wird DVB-H neben anderen Technologien wie UMTS eine bedeutende Rolle spielen.

Wahr ist: Aufgrund der spezifischen Frequenzsituation in Österreich wird DVB-T tatsächlich in den Anfangsmonaten nur drei (teilweise vier) Programme verbreiten, schon nach dem 1. Halbjahr 2007 verdoppelt sich das Angebot und wird danach sukzessive erweitert. Als „interaktiven Mehrwert“ bietet DVB-T die neue Generation des Teletext, genannt MHP MultiText von ORF und ATV.

„Wichtig ist: Nicht die Plattform DVB-T wird aus Mitteln des Digitalisierungsfonds gefördert, sondern vielmehr die Konsumenten, die von der Umstellung betroffen sind. Und zwar im Sinne einer einmaligen Anschubfinanzierung und einer finanziellen Erleichterung für sozial-schwache Haushalte. Als TV-Plattform wird DVB-T auf eigenen finanziellen Beinen stehen (müssen)“, so Grinschgl weiter.

Diese Endgeräteförderung steht außerdem ALLEN Plattformbetreibern für digitalen Rundfunk offen, sofern sie den von der Europäischen Kommission genehmigten Förderrichtlinien der RTR und den maßgeblichen gemeinschaftsrechtlichen Bestimmungen entsprechen. Mit den Kabelnetzbetreibern haben wir bereits eine Vereinbarung getroffen. Auch mit Satellitenbetreibern sowie IP-TV-Anbietern gab es und gibt es in allernächster Zeit Kontakte in Sachen Endgeräteförderung.


Digitalisierung nicht ohne ORF und ATV

Das Projekt DVB-T ist schließlich deswegen soweit gekommen, weil es eine tatkräftige Mitwirkung des ORF und auch von ATV gab und gibt. Seit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“ ist der ORF eines der aktivsten Mitglieder dieser Expertengruppe. Natürlich ist die Digitalisierung des Fernsehens eine gesamteuropäische Zielsetzung, der auch der österreichische Gesetzgeber mit den Rundfunkgesetzen 2001 Rechnung getragen hat. Und natürlich hat das Antennenfernsehen für den ORF und ATV eine besondere Rolle, vor allem aufgrund des Wettbewerbs mit dem deutschen Fernsehmarkt. Gegen den Willen der österreichischen Programmveranstalter, ORF und ATV, wäre die Digitalisierung des Antennenfernsehens schlecht umzusetzen.


Aus diesem Anlass präsentierte RTR-Geschäftsführer Grinschgl eine Aufstellung der geplanten Förderungen aus dem Digitalisierungsfonds der RTR-GmbH für die Jahre 2006 und 2007.

 

Einnahmen des Digitalisierungsfonds

2006 (incl. nicht verbrauchter Gelder aus den Vorjahren)12.300.000
2007 6.800.000
Summe19.100.000

Geplante Ausgaben in den beiden Jahren 2006 und 2007

DVB-T Frühumsteiger (Antennenfernsehen)4.000.000
DVB-C Frühumsteiger (Kabel-TV) 4.000.000
gebührenbefreite HH (vor Abschaltung von analogem TV) 4.000.000
Kommunikation DVB-T und DVB-C 2.500.000
DVB-H Testbetrieb 830.000
Simulacst-Kosten für Rundfunkveranstalter 1.300.000
weitere Maßnahmen wie z.B.: Kabelförderung Linz,
sonstige Projekte, Verwaltungskosten
2.100.000
Summe18.730.000