Margin Squeeze

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Mit der Veranstaltung „Margin Squeeze – Fragen aus der Praxis und neue Herausfor­derun­gen“ und der daran anschließenden Diskussionsmöglichkeit, für die seitens der RTR ein In­put­­papier erstellt wurde, stellt sich die Regulierungsbehörde der aktuellen Diskussion zu die­sem brisanten Thema an der Grenze von allgemeinem und sektorspezifischen Wettbe­werbs­recht.  

Die Gründe sich dem Thema Margin Squeeze (bzw. Preis-Kosten-Scheren) zu widmen, sind vielfältig:  

Zum einen wird die regulatorische Praxis zunehmend durch Margin Squeeze-Prüfungen be­stimmt. So war in der Vergangenheit etwa bei der Prüfung von Endkundentarifen die Preis­untergrenze für die feste Sprachtelefonie unter anderem durch die Regel bestimmt, dass  das dafür dem Kunden in Rechnung gestellte (Netto-)Entgelt mindestens die Kosten der Ori­gi­­­nierung und Terminierung abdecken müsse. Auf anderen Märken, wurde entweder von vorne herein eine Retail Minus-Regulierung auferlegt (etwa am Bit­strom-Zugangsmarkt) die Margin Squeeze-Freiheit sichern soll, oder aber wurde der Wettbewerbsdruck so stark, dass Margin Squeeze-Freiheit über die laufende Überprüfung der Vorleistungspreise eingehalten wer­den musste (Entbündelungsmarkt). Die Motivation auf den einzelnen Märkten mag unter­schiedlich sein, Faktum ist, dass die Sicherung der Margin Squeeze-Freiheit zum zentralen Preis­bestimmungsfaktor auf der Vorleistungsebene geworden ist. Mit der wachsenden Bedeu­tung haben sich auch die Prüfroutinen der Behörde erweitert und wurde auch die Abstim­mung mit den wettbewerbsrechtlich zuständigen Instanzen gesucht. Wesentliche Diskus­sions­­punkte betreffen etwa die Einbeziehung von Zusatzerlösen in die Margin Squeeze-Kalku­lation, die Notwendigkeit der Anwendung eines Margin Squeeze-Tests bei im Wett­be­werb stehenden Endkunden­markt und gleichzeitiger SMP-Stellung am Vorleistungsmarkt oder auch die Frage ob ein Margin Squeeze vorliegen kann, wenn ein Anbieter nur in peripheren Re­gio­nen auf Basis höherer VL-Kosten anbieten kann.  

Darüber hinaus stellen sich mit dem Übergang zu Next Generation Access und Kernnetzen aber auch völlig neue Heraus­for­derungen in methodischer, regulatorischer und rechtlicher Hinsicht. Diese sind vielfältig und betreffen etwa die Frage inwieweit (allenfalls zeitlich begrenzt) durch im Ausbau parallel bestehende Zugangsprodukte (wie etwa Entbündelung und virtuelle Entbündelung) für jedes dieser Produkte eine eigene Margin Squeeze-Prüfung vorzunehmen ist (auch wenn die Wertschöpfungsunterschiede gering sind) oder ob bzw. inwieweit der zu erwartende zeitlich versetzte Ausbau der Anschlussnetze allenfalls Anpassungen erforderlich macht. Darüber hinaus ist zu fragen, welche Auswirkungen sich aus der abzusehenden Zunahme an Gemeinkosten bzw. der Verschmelzung von Märkten ergeben.  

  • Zur Veranstaltung (Ablauf, Vorträge und in weiterer Folge Newsletter-Beitrag)  
  • Diskussionsdokument „Margin Squeeze Überprüfungen in der sektorspezifischen ex ante-Regulierung für Telekommunikationsmärkte - Kritische Punkte und neue Herausforderungen  

Das beiliegende Diskussionsdokument (siehe PDF unten) greift einige der eingangs angesprochenen Fragen auf, ohne in jedem Fall abschließende Antworten darauf zu geben. Es versteht sich somit nicht als Positionspapier und auch nicht als Konsultationsdokument, da hierfür entweder eine Position der Regu­lie­rungsbehörde Voraussetzung wäre oder aber die Fragen unmittelbar zur Entschei­dung anstünden. Dennoch ist die Regulierungsbehörde an einer Diskussion der aufgeworfenen Aspekte interessiert.

Bei allfälligen schriftlichen Inputs oder bei Interesse an einem Gespräch zu diesem Thema wenden Sie sich bitte per E-Mail unter Angabe des Betreffs "Margin Squeeze" an rtr@rtr.at

 

Nachfolgend finden Sie alle relevanten Dokumente zur Veranstaltung:

 

Vorträge
Programm
Warum das Thema Margin Squeeze und warum gerade jetzt?Dr. Georg Serentschy,
RTR-GmbH
Margin Squeeze nach dem Allgemeinen WettbewerbsrechtDr. Hanno Wollmann LL.M.,
Schönherr
Margin Squeeze - bisherige Überlegungen der Telekom-Control-KommissionDr. Elfriede Solé,
Telekom-Control-Kommission
Margin Squeeze - (neue) HerausforderungenDr. Anton Schwarz,
RTR-GmbH

 

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