Erfreuliche Bilanz in der Schlichtungsstelle: erstmals Rückgang der Beschwerden

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Neue Plage Auslands-Dialer - Einzelentgeltnachweis ab Juli 2006 auch für Prepaid-Kunden - Mehrwert-SMS-Dienste-Sperre beim Handy

Pressemitteilung vom: 21.04.2006

„Im Jahr 2005 konnten wir in der Schlichtungsstelle eine erfreuliche Entwicklung verzeichnen: die bei uns eingebrachten Schlichtungsfälle sanken von 4.766 im Jahr 2004 um mehr als 20 % auf 3.646 im Jahr 2005. Dieser rückläufige Trend dürfte vorerst auch weiterhin anhalten,“ zieht Dr. Georg Serentschy, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation bei der Präsentation des Streitschlichtungsberichts 2005 Bilanz. „Zurückzuführen ist dies sicherlich auf die restriktiven Konsumentenschutzbestimmungen, aber auch auf das wachsende Problembewusstsein und die steigende Sensibilität der Konsumenten im Umgang mit Kommunikationsdiensten.“

„Die Schlichtungsschwerpunkte lagen mit mehr als 25 % bei Dialer-Fällen, knapp 8 % der Rechnungseinsprüche betrafen die Thematik Mehrwert-SMS und rund 6 % Probleme mit eventtarifierten Diensten“, erläutert Serentschy die Inhalte der Schlichtungsverfahren. „Der Gesamtstreitwert aller bei der Schlichtungsstelle im Jahr 2005 eingebrachten Verfahren lag bei rund EUR 1,5 Mio. Der Großteil aller Verfahren bewegte sich in einer Bandbreite von EUR 20 bis EUR 150“, führte Serentschy aus.

Neue Plage Auslands-Dialer

„Erfreulich war der starke Rückgang bei Beschwerden zu Dialer-Programmen um rund 50 %“, so Serentschy, „wir führen das auf die seit Jänner 2005 geltenden restriktiven Schutzbestimmungen der KEM-V zurück, die eine eigene Rufnummerngasse für Dialer sowie das opt-in-Prinzip vorsehen!“ Dialer-Programme werden beim Surfen im Internet oft unbemerkt auf einen Computer herunter geladen. Vor In-Kraft-Treten der Schutzbestimmungen haben sich Dialer-Programme über österreichische Mehrwertnummern eingewählt und so hohe Telefonrechnungen verursacht. „Auslands-Dialer wählen sich nun über ausländische Rufnummern, zumeist von weit entfernten, exotischen Ländern, ein“, erklärt Serentschy die Funktionsweise der Auslands-Dialer. Die Problematik der Auslands-Dialer ist aber sowohl von der Höhe der Streitwerte als auch der Anzahl her gesehen signifikant geringer, als dies bei den inländischen Dialern der Fall war. „Den besten Schutz vor diesen Programmen bieten Breitband­anschlüsse, da Dialer-Programme zur Einwahl immer ein Modem benötigen und Internetzugang mittels Breitband kein Modem erfordert. Weitere Schutzmöglichkeiten sind Tarifzonensperren zu ausländischen Rufnummern sowie Schutzsoftware“, führt Serentschy aus.

Einzelentgeltnachweis ab Juli 2006 auch für Prepaid-Kunden

Die Voraussetzung, dass auch Prepaid-Kunden ab Juli 2006 einen Einzelentgeltnachweis von ihrem Betreiber erhalten können, ist die Authentifizierung des Nutzers gegenüber dem Betreiber. „Der Kunde kann bei der Zusendung des Einzelentgeltnachweises zwischen Papierform und elektronischer Form wählen. Der Darstellungszeitraum für angefallene Telefonate und Datendienste reicht von 4 Wochen bis 6 Monate; erfolgt kein Umsatz innerhalb eines bestimmten, vom Betreiber definierten Zeitraums, wird der Kunde per SMS oder E-Mail über den Stand des Guthabens informiert“, erläutert Serentschy das Service der Mobilfunkbetreiber. „Da wir ständig mit Beschwerden über zu hohe Telefonrechnungen oder zu rasch verbrauchtes Guthaben bei Prepaid-Handys konfrontiert sind, kann ich nur empfehlen, von diesem Instrument der Kostenkontrolle Gebrauch zu machen.“

Mehrwert-SMS-Dienste-Sperre beim Handy

Auf Initiative der RTR-GmbH bieten alle Mobilfunkbetreiber seit Jänner 2006 zusätzlich zur Sperrmöglichkeit von Sprachmehrwertdienste-Rufnummern auch die Sperre von Mehrwert-SMS-Diensten an. „Es ist davon auszugehen, dass diese Schutzmaßnahme der Mehrwert-SMS-Dienste-Sperre bei den diesbezüglichen Schlichtungsfällen einen Rückgang bewirken wird, in welchem Ausmaß ist derzeit aber noch nicht absehbar“, so Serentschy. Die Mehrwert-SMS-Dienste-Sperre schützt vor dem Empfang von unerwünschten Mehrwert-SMS und verhindert den Versand von SMS zu Mehrwertdienstenummern. Sie kann beim entsprechenden Mobilfunkbetreiber eingerichtet werden, einmal im Jahr sogar kostenlos.


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